Veranstaltung “Biodiversität leben - Landwirtschaftliche Betriebe zeigen, wie es geht”

Farming for Nature kürt Biodiversitätsbotschafter:innen des Jahres, angeregter Austausch zu Themen naturnahe Landwirtschaft, Renaturierung und Green Care
Am 24. November wurden in feierlichem Rahmen die fünf diesjährigen Biodiversitäts-Botschafter:innen des Projekts Farming for Nature Österreich ausgezeichnet. Sie wurden im Frühjahr aus einem Pool von 26 Landwirt:innen von einer Fachjury gewählt. Mit ihren persönlichen Geschichten zu mehr Biodiversität und nachhaltigem Wirtschaften am Bauernhof inspirieren die Botschafter:innen zum Nachahmen. Ein weiteres Highlight des Abends: Die Bekanntgabe des Publikumslieblings 2025.
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Die fünf Biodiversitätsbotschafter 2025 wurden im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung am 24.11.25 geehrt. © Robert Harson
Biodiversitätsbotschafter:innen zeigen ein Jahr lang bei Betriebsbesuchen und Veranstaltungen, wie Landwirtschaft und Biodiversität Hand in Hand gehen können. Ausgezeichnet mit der “Biodiversitäts-Scheibe” wurden dieses Jahr die burgenländische Pionierin im biodynamischen Weinbau Birgit Braunstein, Rinderbauer Johann Schauer aus Oberösterreich, die steirische Milchbäuerin Roswitha Marold, Blumenproduzentin Brigitte Dörner aus Salzburg und der niederösterreichischen Schweinebauern Josef Pfeffer. Dieser erhielt darüber hinaus den Preis für den per Online-Voting gewählten Publikumssieger.
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Humorvoll und charmant leitete Wolfgang Suke den Abend. © Robert Harson

Biodiversität als Grundlage für zukunftsfitte Landwirtschaft

Im Zentrum der Veranstaltung “Biodiversität leben - Landwirtschaftliche Betriebe zeigen, wie es geht” stand eine Podiumsdiskussion mit den gekürten Landwirt:innen. Dabei gaben sie Einblicke in ihre Wege zu mehr Vielfalt am Hof: Die burgenländische Winzerin Birgit Braunstein zeigte, wie biodynamischer Weinbau das Bodenleben fördert und sich Vielfalt im Geschmack widerspiegelt. Johann Schauer aus Oberösterreich sprach über Renaturierung in der Praxis und darüber, wie extensiv bewirtschaftete Flächen Lebensräume zurückbringen können. Die steirische Milchbäuerin Roswitha Marold machte deutlich, dass tiergerechte Haltung und naturnahes Grünlandmanagement Hand in Hand gehen und zudem wirtschaftlich sind. Brigitte Dörner aus Salzburg betonte die Bedeutung regionaler Blumenproduktion als Beitrag zu Klima- und Artenschutz. Josef Pfeffer aus Niederösterreich schließlich zeigte, wie auch in der konventionellen Schweinehaltung Biodiversität, Tierwohl und wirtschaftlicher Erfolg vereinbar sind.

Begleitet wurden die inhaltlichen Diskussionen von Gastbeiträgen von dem als “Klimajäger” bekannten Meteorologen und Journalisten Andreas Jäger, der Vizepräsidentin der Niederösterreichischen Landwirtschaftskammer Andrea Wagner sowie Günther Mayerl, Geschäftsführer der Green Care Entwicklungs- und Beratungs-GmbH. 

Verleihung: Roswitha Marold führt einen 22 ha großen Grünland-Betrieb, der Betriebs-Schwerpunkt liegt auf der Milchviehhaltung. .jpg
Verleihung: Roswitha Marold führt einen 22 ha großen Grünland-Betrieb, der Betriebs-Schwerpunkt liegt auf der Milchviehhaltung. © Robert Harson

Green Care lebt von Vielfalt

Das Thema Green Care nahm an diesem Abend einen besonderen Stellenwert ein. Nicht zuletzt aufgrund des Engagements der beiden Biodiversitäts-Botschafterinnen Birgit Braunstein und Roswitha Marold in diesem Bereich. Green Care steht für die innovative Verbindung von Landwirtschaft, Bildung, Gesundheit und Sozialem. Qualifizierte Bäuerinnen und Bauern nutzen die wohltuende Wirkung von Natur und Tieren und bieten – in Zusammenarbeit mit Gemeinden und Sozialträgern – Angebote, die Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen unterstützen. Dazu zählen Bauernhofkindergärten, Beschäftigungsprojekte für Menschen mit Behinderung, tiergestützte Therapien, Senioren-Tageszentren und gesundheitsfördernde Programme. Österreichweit gibt es mittlerweile über 130 zertifizierte Green Care-Betriebe. Günther Mayerl dazu: „Ohne Vielfalt keine Wirkung – so einfach ist das. Biodiversität ist das Betriebssystem unserer Höfe: Wo Böden lebendig sind, Tiere ihren Raum haben und Pflanzen blühen dürfen, entsteht auch Raum für Menschen. Genau dort entfaltet Green Care seine Wirkung: in der Begegnung mit dem, was echt ist und wächst.“ 

Der Abend fand bei persönlichen Gesprächen mit den Biodiversitätsbotschafter*innen sowie der Möglichkeit, ihre Produkte zu verkosten und vor Ort Einblicke in ihre Naturschutzarbeit zu erhalten, einen gemütlichen Ausklang.

Das Projekt Farming for Nature wird von SUSKE Consulting mit finanzieller Unterstützung vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft und der Europäischen Union durchgeführt.

Rückfragen & Kontakt

Johanna Frangež
Projektleitung Farming for Nature bei SUSKE Consulting
johanna.frangez@suske.at
Tel: 0043 1 95 76 306 15

Stella Haller
Presseanfragen
presse@suske.at
Tel: 0043 0680 1230997