Raps & Bienen: Eine fruchtbare Beziehung

Unter diesem Motto fand die gemeinsame Pressefahrt von Bienenzentrum OÖ und Genussland Oberösterreich statt.
Pressefahrt © Land Oö. / Haag
Pressefahrt © Land Oö. / Haag

Eine Pressefahrt, die mit Vorurteilen aufräumt und den Raps rehabilitiert.

„Raps ist ein Multitalent. Er lockert und verbessert den Boden, bietet Bienen und blütenbestäubenden
Insekten wertvolle Nahrung. Zudem liefert Raps ein wertvolles Öl für die menschliche Ernährung
sowie hochwertiges Eiweiß für die Tierfütterung. Zeit, also mit den Mythen und Vorurteilen
aufzuräumen“, erklärt Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger.

1. Station: Fahrt ins Gelbe

Die Fahrt ging ins schöne Mühlviertel nach Perg zu Rapsbauer Franz Lettner, Tobrabauer. Der
Wettergott meinte es gut, sodass die Mitreisenden ein sonnengelbes Rapsfeld mit eifrig summenden
Bienen erwartete.

„Ich schaffe den Spagat zwischen höchsten Qualitätsansprüchen und Auflagen, ländlichen Strukturen
und Weltmarktpreisen bald nicht mehr“, meint Landwirt Franz Lettner. „Aus derzeitiger Sicht und
schweren Herzens wird Raps heuer zum letzten Mal in meiner Fruchtfolge stehen.
Nur vom Idealismus kann ich keine Familie ernähren und den Hof nicht weiterentwickeln. Raps ist eine
heikle, intensive Frucht zum Kultivieren. Nur wenn ich als Bauer einen gut gefüllten Werkzeugkasten
mit verschiedenen Instrumenten habe um die Frucht gut bis zur Ernte zu begleiten und zu
unterstützten, wird der Rapsanbau wieder möglich sein.“

Herausforderung Rapsbau

„Die Bewirtschaftung von Raps ist nicht einfach, da es viele Faktoren gibt auf die ein Landwirt achten
muss. Dies beginnt bei der Aussaat, geht über in die Wahl der geeigneten Maßnahmen der
Bestandsführung und endet beim richtigen Erntezeitpunkt“, erklärt LK Vizepräsident Karl Grabmayr
und schildert die Herausforderungen im Rapsbau. Die Rapsanbauflächen gingen in Oberösterreich in
den letzten zehn Jahren um beinahe 50 Prozent zurück und liegen aktuell bei etwas mehr als 7.000
Hektar.

Ohne Raps keine Erwerbsimkerei

Der Rückgang der Rapsanbauflächen stellt auch die oberösterreichischen Erwerbsimkereien vor
große Herausforderungen. „Wenn in der näheren Umgebung der Bienenvölker keine Raps oder
Waldtracht zu erwarten ist, ist eine nennenswerte Honigernte in Oberösterreich nicht möglich. Ohne
den Rapsanbau wäre somit eine Erwerbsimkerei in Oberösterreich unter keinen Umständen mehr
wirtschaftlich zu betreiben“, schlussfolgert Fabian Mayr, oberösterrichischer Erwerbsimker und
Vizepräsident des österreichischen Erwerbsimkerbundes.

2. Station: Ölmühle Mühl4telöl

„Unsere Rapsölproduktion ist einzigartig und von höchster Qualität, die heutige Gesellschaft inklusive
Gastronomie hat großteils keine Ahnung mehr von Lebensmittelproduktion, wir erklären es gerne und
immer wieder“, ist Geschäftsführer von Mühl4telöl Johann Schöfl überzeugt und gab den
Teilnehmenden Einblicke in die Rapsöl- Herstellung.

Raps prägt das oberösterreichische Landschaftsbild und die Esskultur

„Raps prägte als Kulturpflanze stets das oberösterreichische Landschaftsbild. Er ist die Grundlage des
hochwertigen und beliebten Speiseöls mit idealer Fettsäureverteilung und eine wichtige Bienenweide.

Unsere heimischen Rapsbauern tragen demnach wesentlich zur Versorgungssicherheit,
Produktqualität und unserer oberösterreichischen Esskultur bei“, so DDI Birgit Stockinger, Leiterin der
Stabstelle Genussland Oberösterreich.

Raps mit allen Sinnen wahrnehmen

Bereits zu Beginn der Fahrt stachen die gelben Felder ins Auge. Bei der ersten Station summten die
Bienen eifrig an den Ohren der Teilnehmenden vorbei, der eine oder die andere machte näher
Kontakt und durfte sie auch spüren. In der Ölmühle stand der Geschmack im Vordergrund - vom
Honig über Rapsöle bis hin zum pelletierten Eiweißfutter -alles wurde verkostet.

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