Insektenmonitoring 2021 von DI Dr. Ronnie Walcher

Vom Saatgut bis zum fertigen Gebäck - ein heimisches Qualitätsprodukt unter Berücksichtigung der gesamten Wertschöpfungskette Landwirtschaft – Mühle – Bäckerei – Einzelhandel steht beim Projekt Blumenkorn an oberster Stelle. Im Rahmen dieser nachhaltigen Partnerschaft wurde ein Insektenmonitoring durchgeführt.

Blühstreifen in Weizenfeldern

Für das Monitoring wurden insgesamt acht Weizenfelder herangezogen. In vier Weizenfeldern wurde im April 2021 ein je drei Meter breiter und etwa 400 Meter langer Blühstreifen in Bewirtschaftungsrichtung mit herkunftszertifizierter Saatgutmischung der Firma Kärntner Saatbau eingesät. Vier weitere Weizenfelder ohne Blühstreifen dienten als Kontrollflächen.

Nützlingserhebung

Schwebfliegen, Marienkäfer, Florfliegen, parasitische Wespen und Raubwanzen wurden als Nützlinge erhoben. Die Untersuchungen erfolgten an drei Terminen mit einem Mindestzeitabstand von drei Wochen zwischen Ende Mai und Mitte Juli 2021 an jeweils zwei aufeinander folgenden Tagen. Die Aufnahmen wurden nur bei Schönwetter und Temperaturen über 20°C durchgeführt. Die Individuen- und Artenzahl wurde einerseits in den Weizenfeldern mit Blühstreifen (BSW 1 und BSW2) in einem Abstand von 15 bzw. 50 Metern vom Blühstreifen entfernt und andererseits in den Kontrollweizenfeldern (KW1 und KW2) in einem Abstand von 15 bzw. 50 Metern vom Feldrand entfernt erhoben. Die Untersuchungsparzellen umfassten eine Größe von je 150m2.

Erhebungsmethoden

Einerseits wurde hinsichtlich Schwebfliegen, Marienkäfer und parasitären Wespen zunächst jede Untersuchungsfläche für 10 Minuten langsam und gleichmäßig visuell erfasst und im Zweifelsfall Insekten zur Bestimmung mit einem Kescher eingesammelt. Andererseits wurden 60 Kescherschläge entlang eines linearen Transekts pro Untersuchungsfläche zur Erfassung der Arten- und Individuenzahlen von Schwebfliegen, Marienkäfer, parasitischen Wespen, Florfliegen und Raubwanzen durchgeführt.

Fazit

Es hat sich gezeigt, dass Blühstreifen attraktive Lebensräume für Schwebfliegen sind und diese aufgrund ihrer Mobilität und der potentiellen Nahrungsressourcen, insbesondere offene Blüten wie Färberkamille oder Echte Kamille, gerne besucht werden. Ein vielversprechender Spillover- Effekt bis zu einem Abstand von 50 Metern zwischen Blühstreifen und angrenzenden Weizenfeldern konnte nachgewiesen werden. Ursächlich für die geringe Individuenzahl von Marienkäfern, Florfliegen, parasitischen Wespen und Raubwanzen könnten die ungünstigen Witterungsbedingungen aus regnerischem Frühjahr 2021 und Spätfrost im Mai 2021 sein. Angesichts der geplanten Weizenernte Ende Juli 2021 konnte der Beginn der Untersuchungen nicht nach hinten verschoben werden. Um tatsächliche und nachhaltige Aussagen insgesamt im Zusammenhang mit allen angeführten Nützlingen treffen zu können sind mehrjährige Erhebungen erforderlich.

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