Erwerbsimkerei unter Druck: Marktverzerrungen und dringender Handlungsbedarf
Die Biene Österreich im Gespräch.
Wirtschaftliche Situation der Erwerbsimkerei in Österreich
Die wirtschaftliche Lage der österreichischen Erwerbsimkerei ist kritisch. Die von Händlern aktuell bezahlten Preise – lediglich 1,30 bis 1,60 Euro pro Kilogramm Honig – liegen deutlich unter den tatsächlichen Produktionskosten. Unter diesen Bedingungen könne kein Imkereibetrieb kostendeckend arbeiten. Der Dachverband Biene Österreich warnt: Unter diesen Rahmenbedingungen würden viele Erwerbsbetriebe innerhalb der nächsten fünf Jahre nicht mehr existieren.
Billigimporte und fragwürdige Angebote verschärfen die Lage
Ein wachsendes Problem stelle der internationale Handel dar. Auf der Apimondia 2025 in Kopenhagen wurde sichtbar, wie offen der Markt inzwischen mit fragwürdigen Produkten umginge: Laut Biene Österreich präsentierte eine chinesische Marketingfirma drei Stände, an denen Zuckersirupe angeboten wurden – Produkte, die später als „Honig“ auf dem Weltmarkt gelangen könnten. Diese Sirupe würden die Preise massiv drücken und verzerren den Wettbewerb zulasten heimischer Qualitätsproduzenten.
Ein Appell für faire Rahmenbedingungen
Die Lage zeige klar: Ohne wirkungsvolle Maßnahmen – von strengeren Kontrollen über verbesserte Analysetechniken bis hin zu faireren Marktbedingungen – werde die österreichische Erwerbsimkerei massiv an Betrieben verlieren. Damit wäre nicht nur ein bedeutender Wirtschaftszweig gefährdet, sondern auch ein zentraler Beitrag zur Bestäubung, Biodiversität und regionalen Lebensmittelversorgung.
Echter Honig braucht eine starke Botschaft
Vor diesem Hintergrund hat die Biene Österreich eine Bewusstseinsbildungskampagne gestartet. Die neue österreichweite Kampagne setzt ein klares Zeichen: Honig steht für Regionalität, Handwerk und Qualität – und das soll sichtbar werden. Ziel ist es, die Leistungen der heimischen Imkerei stärker ins Bewusstsein zu rücken und den Wert regionaler Honigprodukte langfristig zu stärken.
Exklusive Interviewreihe mit zwei Imkern aus Oberösterreich
Am 7. Dezember wurde der „Internationale Tag des Honigs“ gefeiert – gewidmet dem Schutzpatron der Imkerinnen, Imker und Bienen - dem Heiligen Ambrosius. Zu diesem Anlass veröffentlichte das Bienenzentrum OÖ täglich Interview-Beiträge mit Erwerbsimker Rudolf Burgstaller aus Eitzing (www.honigprodukte.at) und den Nebenerwerbsimker Günter Heftberger aus Haag am Hausruck (www.hausruckhonig.at) auf unseren Social Media Kanälen. Alle Beiträge sind auf Instagram (@bienenzentrum_ooe) und Facebook (Bienenzentrum OÖ) zum Nachsehen!