Blühstreifen bedeuten Lebensraum für Nützlinge

DI Dr. Ronnie Walcher erhob in seinem Monitoring die Bedeutung von einjährigen Blühstreifen auf Nützlinge und die Auswirkungen auf angrenzende Weizenfelder.
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Blühstreifen locken Nützlinge in Getreidefelder © Bienenzentrum OÖ
Bei den Schwebfliegen wurden signifikant mehr Arten und Individuen in den Blühstreifen nachgewiesen als in den Weizen- und Kontrollweizenfeldern. Bei 95 Prozent der gefundenen Schwebfliegenindividuen handelte es sich um Arten, deren Larven sich ausschließlich von Blattläusen ernähren. Die Wanzen kamen häufiger in den Weizenfeldern als im Blühstreifen vor. Der Nachweis für Marienkäfer und Florfliegenlarven fiel in so geringen Arten- und Individuenzahlen aus, dass eine Auswertung der Daten nicht möglich war.

Blühstreifen als Lebensraum nachgewiesen

Das Monitoring belegt die Bedeutung einjähriger Blühstreifen insbesondere auf eine arten- und individuenreiche Schwebfliegengemeinschaft. In 15 Meter Entfernung zum Blühstreifen wurden mehr Schwebfliegen gefunden als in 50 Meter Entfernung, was auf einen Spill-Over Effekte – wichtige Nützlinge fliegen über Blühstreifen in Weizenfelder ein- hinweist. Für die Förderung räuberischer Wanzen wird Strukturvielfalt um die Weizenfelder empfohlen.
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Ergebnis des Nützlingsmonitoring 2022 von DI Dr. Ronnie Walcher © Bienenzenturm OÖ

Bedeutung von Blühstreifen auf Entwicklungszyklus

Blühstreifen bieten verschiedene Insekten in bestimmten Entwicklungsstadien ein hochwertiges pflanzliches Nahrungsangebot. Dadurch können sich Nützlinge auf angrenzende Getreidefelder ausdehnen und zur biologischen Schädlingsbekämpfung beitragen.

Versuchsaufbau

In St. Florian wurde in vier Weizenfelder ein je drei Meter breiter und 400 Meter langer Blühstreifen eingesät. An drei Terminen wurden vier Nützlinge (Schwebfliegen, Marienkäfer, räuberische Wanzen, Florfliegen) einerseits in den vier Weizenfeldern mit Blühstreifen andererseits in den Kontrollfeldern erhoben. In den vier Weizenfeldern wählte Walcher für die Nützlingserhebungen eine Entfernung von 15 und 50 Metern zum Blühstreifen bei den Kontrollfeldern eine Entfernung von 15 und 50 Metern zum Feldrand. Die Nützlinge wurden sowohl visuelle als auch durch Kescherschläge ermittelt.

Weitere Erhebungen

2023 werden neben den adulten Tieren die Larven der Nützlinge mitgesammelt, denn vor allem die Larven ernähren sich von Blattläusen. 

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