Warmer Herbst: der Varroadruck steigt

Die frühlingshaften Temperaturen und das teilweise nektarreiche Blühangebot halten die Winterbienen auf Trab. Zur Freude der Varroamilbe, die sich bei den warmen Temperaturen stetig reproduzieren konnte.
Temperatur Oktober 2018: Abweichung der Temperatur vom Mittel 1981-2010. Auswertung mit SPARTACUS-Daten bis inkl. 30.10.2018. .png
Temperatur Oktober 2018: Abweichung der Temperatur vom Mittel 1981-2010. Auswertung mit SPARTACUS-Daten bis inkl. 30.10.2018. © ZAMG

Was für ein Herbst

Der Oktober brachte in Oberösterreich sehr mildes und noch teils sommerliches Wetter (in Vöcklabruck wurden am 11.10. 26.3°C gezählt!). Der Niederschlag fiel ebenfalls sehr spärlich aus. Bis zum 23.10. wurde in vielen Teilen Oberösterreichs kein Niederschlag (Niederschlagabweichung von minus 32 %) gemessen. Die Sonne zeigte sich in Oberösterreich um 40 % länger als im Mittel.
Kein Wunder, dass die Winterbienen irritiert sind: die derzeitigen Temperaturen und die vielerorts blühenden Zwischenfrüchte animieren wahrlich zur Nahrungssuche. Aufnahme vom 22.10.2018 in Adlwang..jpg
Kein Wunder, dass die Winterbienen irritiert sind: die derzeitigen Temperaturen und die vielerorts blühenden Zwischenfrüchte animieren wahrlich zur Nahrungssuche. Aufnahme vom 22.10.2018 in Adlwang. © Bienenzentrum OÖ
Die Kehrseite ist, dass die Winterbienen (siehe Exkurs Winterbienen) nicht daran denken in die Winterruhe zu gehen. Blühende Zwischenfrüchte wie Phacelia, Ölrettich, Senf und Sonnenblume erfreuen sich bei den Honigbienen großer Beliebtheit. Alles was aktuell blüht und Nektar sowie Pollen einbringt, wird beflogen. Siehe Artikel „Vom Frühling direkt in den Winter - für die Bienen steht die Welt am Kopf" unter https://www.bienenzentrum.at/spaet-bluehende-zwischenfruechte+2400+1002240.
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Der Varroadruck ist in Oberösterreich vereinzelt sehr hoch. Die Varroamilben sitzen auf den Rücken der Winterbienen und saugen sich voll. © Manfred Pointner

Varroadruck steigt

Wie erwartet ist es regional bereits zu ersten varroabedingten Herbstverlusten gekommen – verursacht durch die Varroamilbe in Kombination mit verschiedenen Virenarten. Aufgrund der unverhältnismäßig warmen Witterung der letzten Wochen und Monate hatten die Bienen lange viel Brut. Dies hat dazu geführt, dass sich Varroamilben und Viren auch weiter reproduzieren konnten. Weiterlesen...