Summender Obstgarten, brummende Erträge

Heimische Bienen unterstützen Premiumqualität beim Obst: In keinem anderen Bundesland gibt es so viele Bienenvölker wie in Oberösterreich. 80.000 Bienenvölker werden von 8.080 Imkerinnen und Imkern betreut. Insbesondere im Erwerbsobstbau trägt die Bestäubung durch Honig- und Wildbienen zur Ertragssicherheit sowie der Fruchtqualität bei.
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.l.: Andreas Platzer (Imkerschule Südtirol), Franz Allerstorfer (Oö. Obstbauern), Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger und LK-OÖ-Präsident Franz Waldenberger. © Land OÖ/Daniel Kauder

Der kurze Weg zu frischem Obst

In Oberösterreich werden derzeit rund 1.700 Hektar an verschiedenen Intensivobstkulturen bewirtschaftet. „Oberösterreichs Intensivobstbau hat die vergangenen Jahre stark zugenommen. Nach der Steiermark und Niederösterreich nimmt unser Bundesland den dritten Platz im Ranking der Bundesländer ein. Oberösterreichs Obstbäuerinnen und -bauern bedienen vor allem den Heimmarkt mit mehr als 1,5 Millionen Einwohner/innen“, erklärt Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger. „In unseren Obstgärten wachsen die frischen Früchte der kurzen Wege – aus der Region für die Region“, fügt LK OÖ-Präsident Franz Waldenberger hinzu.
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Die Bienenvölker sind so nah wie möglich an bzw. in der Kultur zu positionieren, sobald bereits zehn Prozent der Zielkultur erblühen beziehungsweise wenn beim Apfel die Königsblüte startet. © Bienenzentrum OÖ

Die Honigbiene – eine der wichtigsten Bestäubungsinsekten

Die Honigbiene ist aufgrund ihrer starken Individuenzahl im zeitigen Frühjahr als eines der wenigen Insekten im Stande die enorme Blütenfülle in Intensivanlagen zu bestäuben. Zudem sind Honigbienen äußerst blütenstet* und pollentreu. (*Blütenstetigkeit bedeutet, dass Honigbienen bei ihrem Sammelflug ausschließlich eine Blütenart anfliegen.)

„Bei einer Anbaufläche von einem Hektar sind ein bis drei Millionen Blüten zu erwarten. Wildbienen und Hummeln verstehen sich bei einer so großen Blütenanzahl als Ergänzungsbestäuber, aber nicht als Alleinbestäuber“, führt Andreas Platzer aus. „Zusätzlich kommt der Bestäubungsleistung der Honigbienen ihre Biologie zugute. So untersucht jede Sammelbiene der Honigbienen den Pollen auf seinen Proteingehalt und prüft somit die Keimfähigkeit des Pollens. Dadurch wird sichergestellt, dass ausschließlich keimfähiger Pollen an der Narbe der Blüte ankommt“, ergänzt Andreas Platzer. Auch die Literatur verweist auf verschiedene Versuche, die eine eindeutige Ertragssteigerung beim Apfel durch Honigbienen als Bestäubungsinsekten aufweisen.
Die gesamte Pressemitteilung zur Pressekonferenz vom 28. April 2022 finden Sie hier