Neuer österreichischer Wildbienenrat konstituierte sich an der Uni Salzburg

Aufgrund der geografischen Lage ist Österreich mit 700 Wildbienen-Arten eines der artenreichsten Länder Mitteleuropas. Österreich hat damit auch eine besondere Verantwortung im Erhalt dieser Vielfalt. Aber wie steht es um unsere heimischen Wildbienen?
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Dichtpunktierte Goldfurchenbiene (Halictus subauratus) © Lorenz W. Gunczy

Erster Wildbienenrat Österreichs

Vergangene Woche trafen sich Wildbienen-Experten aus ganz Österreich, um über die aktuelle Situation und Zukunft der Wildbienen in Österreich zu beraten. Ein Vergleich mit den Nachbarländern Deutschland und Schweiz macht klar, Österreich hinkt in der Forschung und im Wissen um die Situation der Wildbienen im eigenen Land weit hinterher.
Während unsere Nachbarn bereits laufend ihre Wildbienenbestände untersuchen und wissen, welche Arten in ihren Ländern prioritär gefährdet und dadurch auch zu schützen sind, hat Österreich weder größere koordinierte Monitorings noch aktuelle Gefährdungseinstufungen.
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Mai-Langhornbiene (Eucera nigrescens) © Lorenz W. Gunczy

Österreich ist einzigartig

Wie dramatisch die Situation der Wildbienen ist, zeigen Daten aus Deutschland, die auch teilweise Rückschlüsse auf Österreich zulassen. In Deutschland sind über die Hälfte der Wildbienen-Arten in ihrem Bestand gefährdet. Da Österreich landschaftlich und auch von der Artenzusammensetzung einzigartig ist, sind jedoch eigene Untersuchungen zur Lage der Wildbienen im Land dringend nötigt.
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Fuchsrote Sandbiene (Andrena fulva) © Lorenz W. Gunczy

Verlust an Artenkenner

Nicht nur Wildbienen, auch die Artenkenner werden weniger. Daher ist eine der Kernforderungen des Wildbienenrats, dass es in Schulen und Universitäten zu einer Bildungsoffensive im Bereich Biodiversität kommen muss.