Ergebnisse des Blühstreifenversuchs 2019-2020

Einjährige und mehrjährige Saatgutmischungen für Ackerblühstreifen wurden für zwei Jahre von Expertinnen genau unter die Lupe genommen.

Monitoring untersuchte Mehrwert von Blühstreifen

2019 startete das Bienenzentrum OÖ ein zweijähriges Blühstreifen-Monitoring, bei dem die Blühabfolge und das Vorkommen bestimmter Insektengruppen erhoben wurden. Dabei wurden die am häufigsten verwendeten einjährigen und mehrjährigen Blühmischungen auf einem Ackerstandort in St. Florian bei Linz untersucht.

Die getesteten Saatgutmischungen wurden in Streifenanlage mit drei mal 50 Meter angelegt. Die Anlage im ersten Versuchsjahr erfolgte Ende April. Im zweiten Jahr wurde bewusst ein späterer Termin, Ende Mai, gewählt. Es war wichtig herauszufinden, dass in der Zeit der Läppertracht von Juli bis August noch ausreichend qualitativ hochwertiger Pollen und Nektar zur Verfügung gestellt wird.
Im Zuge des Vegetationsmonitorings wurden alle zwei Wochen folgende Kriterien aufgenommen.
  • Blühabfolge
  • Bodendeckung
  • Wuchshöhe
  • Verunkrautung
  • Strukturvielfalt

In beiden Versuchsjahren zeigen alle Blühmischungen einen guten Anwuchs. Dem Vegetationsmonitoring folgte das Insektenmonitoring. Dabei wurden jeweils an zwei Tagen im Juni, Juli und August die Zahlen folgender Insekten erhoben. 
  • Hummeln
  • Honigbienen
  • Schwebfliegen
  • Wanzen
  • Marienkäfer
  • Florfliegen
Die Erfahrungen zeigten, dass der optimale Zeitpunkt für die Anlage von einjährigen Blühflächen zwischen Mitte April und Anfang Mai ist. Mehrjährige Blühflächen sollten im Spätsommer angelegt werden, um den Unkrautdruck so gering wie möglich zu halten.

Blühstreifen erhöhen die Biodiversität

Das Monitoring zeigte: Blühstreifen sind eine effektive Maßnahme zur Erhöhung der Diversität von Insekten und Nützlingen. In beiden untersuchten Jahren erhöhten die Blühmischungen die Häufigkeit von Bestäubern und Nützlingen. Es gab jedoch keine Mischung, welche alle Insekten gleichermaßen förderte, da sich die untersuchten Insekten in ihren Ansprüchen an Lebensraum und Nahrungsressource deutlich unterscheiden.
Grundsätzlich gilt aber: Je arten- und strukturreicher eine Blühfläche ist, desto reicher ist sie an Bestäubern und Nützlingen. Blühstreifen und Blühflächen können eine strukturreiche Kulturlandschaft nicht ersetzen. Aber sie können dazu beitragen, natürliche Lebensräume zu vernetzen, um lokale Insektenpopulationen zu erhalten und zu fördern.

Die gesamten Versuchsberichte stehen auf der Homepage www.bienenzentrum.at als Download bereit.

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