2017/09 Das Bienenzentrum Oberösterreich startet
Am Montag, 2. Oktober 2017 startet das Bienenzentrum OÖ

Mit 7.300 Imkerinnen und Imkern und rund 81.000 Bienenvölkern ist
Oberösterreich das Bienenland Nr. 1. Dabei sind Bienen
entscheidend für funktionierende Ökosysteme. Agrar-Landesrat Max
Hiegelsberger unterstreicht den Nutzen des Bienenzentrums:
"Bäuerinnen, Bauern und Bienen brauchen einander. Es kann nicht
genug Initiativen für Bienen, Imkerei, Landbewirtschaftung und
Biodiversität geben. Zudem braucht es eine Vernetzung auf
europäischer Ebene und verstärkte Aktivitäten für Schulen, um für
mehr Bewusstsein für das Zusammenspiel der Landwirtschaft mit
bestäubenden Insekten zu sorgen. Daher haben wir bewusst einen
interdisziplinären Ansatz gewählt, der durch aktive Sensibilisierung
zur Förderung aller blütenbesuchenden Insekten beitragen soll."
Das Land Oberösterreich richtet auf Initiative von Landesrat Max
Hiegelsberger ein unabhängiges und weisungsfreies Bienenzentrum,
angesiedelt bei der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, ein.
Dieses Bienenzentrum ist eine österreichweit einzigartige Initiative.
Es dient der unabhängigen Beratung, Bildung, Information und
Wissensvermittlung zu den Themen Bienen und Biodiversität sowie
der Erschließung von neuem Wissen und aktuellen Erkenntnissen.
Auch die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Imkerei
steht im Fokus. Die Hauptaufgabe liegt in der Beratung und dem
Management der Vernetzung von Landwirtschaft, Imkerei, Behörden,
Gesellschaft und der Pädagogik.
Das Bienenzentrum Oberösterreich gilt dabei als Drehscheibe für
fachlich fundierte Information sowie aktive Kommunikation rund um
das Thema Bienen, Natur und Nachhaltigkeit in Oberösterreich. „Wir
setzen Maßnahmen, von denen nicht nur die Insekten, sondern
unser aller Lebensraum profitiert. Oberösterreich ist ein lebenswertes Land mit einer bunten Vielfalt an Wäldern, Wiesen und Feldern. Das
soll auch in Zukunft so bleiben, wir sind den kommenden
Generationen im Wort“, so der Agrar-Landesrat.
Ziele des Bienenzentrums Oberösterreich
Die Ziele des Bienenzentrums Oberösterreich liegen
in der unabhängigen Beratung, Bildung, Information und Wissensvermittlung zu den Themen Bienen und Biodiversität;
in der unabhängigen Beratung, Bildung, Information und Wissensvermittlung zu den Themen Bienen und Biodiversität;
- in der Bereitstellung fachlicher Expertise zu den Themen Bienen und Biodiversität im Kontext der Lebensraumgestaltung;
- im Ansprechen von an den Themen "Bienen und Biodiversität" interessierten Bevölkerungskreisen;
- in der Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Imkerei;
- in der Vernetzung auf nationaler und europäischer Ebene zur
- Erschließung von neuem Wissen und aktuellen Erkenntnissen;
- in Aktivitäten für allgemeinbildende Schulen in der Vermittlung der Bedeutung und der Zusammenhänge von Umwelt, Natur, Nachhaltigkeit und Landwirtschaft am Beispiel Biene.
Aufgaben des Bienenzentrums Oberösterreich
Die fachliche und strategische Begleitung des Bienenzentrums
erfolgt durch einen vielseitig besetzten Beirat, der Mitglieder aus dem
Bereich der Bienenzucht, der Erwerbsimkerei, der Wissenschaft, der
Ernährungssicherheit und des Veterinärwesens, der Land- und
Forstwirtschaft, der Pflanzenproduktion und des Naturschutzes
beinhaltet. Die Ziele des Bienenzentrums werden jeweils in
Jahresarbeitsprogrammen abgebildet und umfassen unter anderem
Aufgaben und Aktivitäten in folgenden Bereichen:
- Beratung und Management: Die Vernetzung von Landwirtschaft, Imkerei, Behörden, Pädagogik und naturaffinen Bevölkerungskreisen steht im Fokus des Handelns;
- unabhängige Unterstützung: Dies reicht von der Beurteilung von Projekten und Initiativen über fachliche Expertisen in beratender Funktion;
- Bildung: Dies beinhaltet ein spezielles Bildungsangebot für allgemeinbildende Schulen, Fortbildungsangebote für Pädagoginnen und Pädagogen, Workshops für Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter, landwirtschaftliche Fachschulen und höhere Lehranstalten im Rahmen des Freifaches "Imkerei" sowie die Abwicklung von Fachtagungen;
- Imkerei: Unterstützung der Erwerbsimkerinnen und -imker in der Betriebsführung mit fachlich qualifizierten Informationssystemen, Einbindung in Pflanzenschutz Informations- und Warnsystem, Sicherung der Bestäubung von Spezialkulturen, administrative Unterstützung der Wanderung mit Bienenvölkern;
- Biodiversität: Dabei liegt der Fokus nicht nur auf der Landwirtschaft, sondern auch in der Gestaltung von Privatgärten, öffentlichen Flächen und Gewerbeflächen, denn in diesen Bereichen gilt es Potenziale zu heben. Die Verantwortung für eine ganzheitliche Biodiversität ist ein gesellschaftliches Anliegen, das es in der Bevölkerung zu verankern gilt.
Zudem stehen die Zusammenarbeit und die Umsetzung
projektbezogener Kooperationen mit fachverwandten Institutionen,
wie bspw. den Fachabteilungen der Oö. Landesregierung und der
Landwirtschaftskammer Oberösterreich, dem Landesverband für
Bienenzucht, dem Biologiezentrum Linz und der Bienenabteilung der
AGES sowie diversen Naturschutzorganisationen im Fokus. Die
Vernetzung des Bienenzentrums Oberösterreich soll auch aktiv auf
internationaler und nationaler Ebene stattfinden, da die Problematiken rund um die Themen Biene, Biodiversität und
Landwirtschaft von ganzheitlichen, europäischen Lösungsansätzen
profitieren.
Wesentlich zum Erreichen der Ziele des Bienenzentrums ist die
Kommunikation. Hier stehen die Beraterinnen des Bienenzentrums
Oberösterreichs sowohl den Medien als auch Pädagoginnen und
Pädagogen und der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung und
bieten unabhängige Information und Wissensvermittlung. Ab 2018
bietet die Website www.bienenzentrum.at ebenso breite
Informationen rund um die Arbeitsbereiche des Bienenzentrums
Oberösterreich.
Zu Beginn wird sich das Team des Bienenzentrums Oberösterreich
mit der Ausarbeitung einer an den Zielen und Aufgaben orientierten
Umsetzungsstrategie für das Jahr 2018, mit Fokus auf den beiden
Themenbereichen Bienen und Biodiversität, widmen. Die
Generierung einer ganzheitlichen und aktuellen Wissensbasis sowie
die Vernetzung auf nationaler und europäischer Ebene steht dabei
im Mittelpunkt.

Broschüre BLÜHENDER LEBENSRAUM – Für eine bienenfreundliche Gemeinde
"Mit ökologisch hochwertigen Bienenweiden können die Kommunen
noch lebenswerter gestaltet werden. Wir haben im vergangenen Jahr
auf 40 Seiten die Möglichkeiten jedes Einzelnen erläutert.
Hintergrundinformationen komplettieren die Broschüre, die
gemeinsam mit Blühmischungen von Saatbau Kärnten in
Kooperation mit Saatbau Linz an die Gemeinden versandt wurde", so der Landesrat.
Förderung der Bienenwirtschaft in Oberösterreich
"Das Land Oberösterreich fördert Initiativen des OÖ.
Landesverbands für Bienenzucht im Jahr 2017 mit rund 25.000 Euro.
Gerade der Betrieb der beiden Reinzuchtbelegstellen und die
Wanderlehrerklausur bringen einen wesentlichen Mehrwert zum
Schutz der Bienen und der Sensibilisierung der Bevölkerung", so
Hiegelsberger.
Forschungsprojekt Zukunft Biene
Oberösterreich beteiligt sich am Forschungsprojekt "Zukunft Biene",
dass die Bienengesundheit in Österreich und den Einfluss der
landwirtschaftlichen Produktion, der Imkerei und der
Witterungsverhältnisse auf Völker- und Bienenverluste zwischen
2014 und 2017 erforscht. Die langfristigen Ziele sind die Reduktion
der Verluste und die Verbesserung des allgemeinen
Gesundheitszustandes der Bienenvölker in Österreich.
Bienenzentrum bei der Landwirtschaftskammer Oberösterreich
"Wir freuen uns, dass nach längerer Vorarbeit und Vorbereitungszeit
das Bienenzentrum seine Tätigkeit demnächst aufnehmen wird – und
das bei uns in der Landwirtschaftskammer. Als Plattform im Sinne
der Bienenwirtschaft und Biodiversität soll es besonders die
Wissensvermittlung sowie den Erfahrungsaustausch fördern. Die
Beraterinnen und Berater stehen mit Fachwissen für Imkerei-
Interessierte zur Verfügung. Es darf in dem Zusammenhang nicht
vergessen werden, dass Imkerei zur Landwirtschaft gehört und
Erwerbsimker Landwirte sind", betont Franz Reisecker, Präsident der
Landwirtschaftskammer OÖ.
Die Imkerei stellt eine beachtliche Querschnittsmaterie dar, die einer
speziellen fachlichen Betreuung bedarf. Es gibt zum einen eine
erfreuliche Entwicklung was Anzahl der Imker und Zahl der
Bienenvölker betrifft. Zum anderen ist jedoch bekannt, dass Bienen
und Imkerei heute unter Druck stehen.
Das Portfolio des neu gegründeten Bienenzentrums umfasst vor
diesem Hintergrund auch die Thematik Biodiversität. "Wir wollen in
den agrarischen Produktionsräumen einen klaren Akzent setzen, um
mehr Biodiversität zuzulassen und damit letztendlich die
Insektenvielfalt zu fördern", fasst LK-Präsident Franz Reisecker die
Bestrebungen hinsichtlich Biodiversität zusammen.
Es gibt viele Schnittstellen zwischen Landwirtschaft und Imkerei. Die
Bestrebungen des Bienenzentrums sind, diese Schnittstellen wieder
mehr ins Blickfeld zu rücken, den Imkerinnen und Imkern unter die
Arme zu greifen und das Verhältnis zwischen den Landwirt/innen und
Imker/innen zu klären.
"Die Landwirtschaftskammer deckt mit seiner Nähe zu beiden
Bereichen – Landwirtschaft und Bienen – die Querschnittsmaterie
ideal ab. Es ist hilfreich, die Agenden der Pflanzenschutzberatung
unter einem Dach zu vereinen, um Programme und Projekte zu
konzipieren, die sich mit abgestufter Grünlandbewirtschaftung und
mehr Biodiversität, Etablierung von Blühflächen etc. beschäftigen.
Die Boden.Wasser.Schutz.Beratung ist ein Beispiel für die
erfolgreiche Bündelung verschiedener Interessen: Die Zielkonflikte
zwischen landwirtschaftlicher Produktion und Gewässerschutz
konnten hier erfolgreich gelöst werden. Ich bin überzeugt, dass uns
dies auch mit dem neugegründeten Bienenzentrum gelingen wird",
freut sich Reisecker auf die Eröffnung Anfang Oktober.
Kontakt bei Rückfragen – Bienenzentrum Oberösterreich:
Dr.in Petra Haslgrübler (Tel.: +43 50 6902-1430) und DIin Theresa Frühwirth (Tel.: +43 50 6902-1431) stehen ab 2. Oktober 2017 als Ansprechpersonen zu Ihrer Verfügung
Kontakt bei Rückfragen – Landwirtschaftskammer OÖ
Mag.a Elisabeth Frei-Ollmann, Tel +43 50 6902-1591, elisabeth.frei-ollmann@lk-ooe.at
Dr.in Petra Haslgrübler (Tel.: +43 50 6902-1430) und DIin Theresa Frühwirth (Tel.: +43 50 6902-1431) stehen ab 2. Oktober 2017 als Ansprechpersonen zu Ihrer Verfügung
Kontakt bei Rückfragen – Landwirtschaftskammer OÖ
Mag.a Elisabeth Frei-Ollmann, Tel +43 50 6902-1591, elisabeth.frei-ollmann@lk-ooe.at